Die Weisheiten und Sprüche über das Loslassen zeigen, dass wir im Loslassen Freude und sogar uns selbst finden können.
Und doch ist es nicht leicht, all die Erwartungen und Wünsche loszulassen, um zu dieser inneren Freiheit zu gelangen. Sollen wir kämpfen oder loslassen? Was brauchen wir zum Loslassen?
Was wir dazu brauchen, ist Mut und Vertrauen: den Mut, auch einmal etwas geschehen zu lassen, und das Vertrauen in unser Schicksal, das alles, was die Zukunft bringt, uns zum Guten dient, auch wenn wir manchmal an den Umständen verzweifeln mögen.
In meinem Beitrag erfährst du
1. Was fällt Menschen schwer loszulassen?
2. Warum wir an unseren Dramen festhalten und nicht loslassen können!
3. Was passiert, wenn du loslässt?
4. Was passiert, wenn du nicht loslässt?
5. Welche Einstellungen und Bereitschaften dir helfen, loszulassen!
6. Die 11. Schritte, um das Loslassen zu lernen.
Das Festhalten und nicht Loslassen-Können ist, als würdest du auf einem toten Pferd sitzen und versuchen damit weiterzureiten.
Eine Weisheit der Dakota-Indianer sagt:
"Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab!"
Im Arbeits- und Privatleben unserer Zivilisation werden in solchen Situationen auch andere Strategien eingesetzt:
Dann schau dich mal nach toten Pferden um, von denen du nicht absteigen (Loslassen) kannst ...
... wenn du in deinem Umfeld eins findest, bitte bei mir melden - fürs Raritätenkabinett.
In Krisenzeiten hätte diese Weisheit bei den Dakota-Indianer folgendermaßen gelautet:
"Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab und iss es."
Wie du siehst, versuchen die meisten Menschen alles, um nicht loszulassen. Sie bleiben bei ihren toten Pferden und wollen um jeden Preis darauf weiter reiten.
Es sind Erlebnisse, Situationen und Menschen wie zum Beispiel:
- Eine Scheidung oder Trennung, verbunden mit Trennungsschmerz, weil der Andere dich verlassen hat.
- Ein Partner oder geliebter Mensch ist gestorben und die Trauer nimmt kein Ende.
- Du hast einen schweren Fehler gemacht, den du dir nicht verzeihen kannst, und wirst von Schuldgefühlen verfolgt.
- Du hast eine Krankheit entwickelt, die dein Leben belastet und haderst damit
- Du hängst in der Opferrolle, machst dich klein und greifst zu Suchtmitteln. Also du steckst in Verhaltensmustern, die dich krank machen.
- Jemand hat dich verletzt und du wirst dieses Gefühl nicht los.
- Du steckst in einer unglücklichen Beziehung, in der du leidest.
- Du arbeitest in einer Firma, in der du Mobbing und Intrigen gegen dich erlebst und kannst dich nicht davon lösen.
- Du hängst in dem Glauben fest, dass die Welt ein ungerechter Ort ist
- Du hängst in Vorstellungen über Andere fest, das diese sich in einer bestimmten Art und Weise Verhalten sollen (z.B. deine Eltern, dein Partner, die Arbeitskollegen, deine Kinder usw.). Das tun Sie aber nicht.
Wir möchten neue Energien in unser Leben holen, halten aber gleichzeitig an alten Gewohnheiten fest.
Wir wünschen uns Veränderung, haben aber Angst vor ihr.
So gesehen, ziehen wir unseren Schmerz vor, weil er uns vertraut ist. Wir glauben, dass das Leben schlechter werden könnte, wenn wir es verändern.
Hier sehe ich den Grund, warum die Pläne des spirituellen Erwachsenen von den Ängsten des "inneren Kindes" unterwandert werden, das nicht glaubt, dass es liebenswert ist und deshalb keine Vorstellung von einem Leben ohne Schmerz haben kann.
Wir müssen erkennen, dass wir nicht bereit sind, unser Drama aufzugeben. Unsere Geschichten aus der Vergangenheit sind Teil unserer Identität geworden.
Unser Schmerz ist Teil unserer Persönlichkeit. Unser Ego fühlt sich unserem gegenwärtigen Leben verpflichtet und unternimmt alles, um den jetzigen Zustand zu erhalten.
Das Drama "loszulassen" bedeutet, der Vergangenheit zu erlauben, sich aufzulösen, und zwar hier und jetzt.
Um Neues, Frisches, Unvorhersehbares einzuführen
musst du Altes, Überfälliges, gewohntes aufgeben!
Wenn die Tasse gefüllt ist mit abgestandenen, kalten Tee, kannst du keinen neuen, heißen hinzugießen. Zuerst musst du die Tasse leeren, dann kannst du sie erneut füllen. Wenn du glücklich sein willst, trenne dich von allem, was deinem Glück im Wege steht.
Wenn du kreativ sein möchtest, dann entferne alles, was der Kreativität im Wege steht.
Loslassen, die Wahrheit anerkennen und unsere innere Freiheit
Loslassen ist vielleicht ungewohnt und schwer, ungewohnt ist auch die Konsequenz, die das Loslassen mit sich bringt: die innere Freiheit. Loslassen bedeutet auch vergeben und vergessen.
Wenn wir nicht mehr am Gewohnten festhalten, wenn wir das Wagnis eingehen, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und diese auszuhalten, dann werden wir innerlich frei. Möglicherweise zunächst nur für den Moment des Ausprobierens.
Ein kleines Beispiel: Wenn wir eine Erwartung an einen geliebten Menschen hegen – auch aus unserer Sicht völlig zu Recht -, und diese Erwartung wird nicht erfüllt, können wir diese Erwartung einmal probeweise loslassen und beobachten, was geschieht.
Wir blicken der Wahrheit, die wir vormals bekämpft haben, direkt ins Gesicht – das ist der Mut, den wir fürs Loslassen benötigen. Diese Wahrheit gefällt uns nicht, und dennoch bleibt sie letztlich so, wie sie ist.
Der geliebte Mensch hat andere Werte oder Prioritäten, die nicht mit den unsrigen übereinstimmen. Wir können ausprobieren, dies ohne Wut anzusehen.
Der zweite Teil, der uns Mut abverlangt, ist der Teil, dass wir Konsequenzen ziehen können: “Love it, change it or go” wäre hierfür ein Wegweiser, den wir in Muße gehen können, wenn wir loslassen und unseren Standpunkt klären.
Wenn wir loslassen, wissen wir nicht genau, was uns erwartet; vielleicht berührt uns die Angst vor einer inneren Leere.
Die Bestseller-Autorin Cheryl Strayed hat in ihrem Buch "Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst" anhand eines Zitates beschrieben, was das Durchleben dieser Leere bedeuten kann:
„»Die (Feder) muss von einem Rabenvogel sein«, sagte sie und befühlte sie vorsichtig. »Entweder von einem Raben oder einer Krähe. Ein Symbol der Leere«, fügte sie in geheimnisvollem Ton hinzu.
»Der Leere?«, fragte ich geknickt. »Das ist etwas Gutes«, sagte sie. »Der Ort, wo Dinge geboren werden, wo sie beginnen. Denk nur daran, wie ein Schwarzes Loch Energie absorbiert und dann als etwas Neues und Lebendiges wieder freisetzt.«”
Die innere Leere zu überwinden kann also auch Aufbruch und Neubeginn bedeuten, zu dem wir uns ermutigen lassen können.
Mut zur eigenen Bestimmung
Wenn du nicht loslässt, heisst das, dass du in der Situation sitzen bleibst und das dir das schadet. Du drehst dich im Kreis herum.
Es schadet deiner seelischen und körperlichen Gesundheit und vor allem hinderst du dich daran, deine Energien neu auszurichten und deine Fähigkeiten voll auszuschöpfen.
Doch es geht noch weiter, denn wenn du nicht loslassen kannst, was dich belastet, dann können Symptome entstehen, die dir dein Leben noch schwerer machen.
Welche da wären:
Was dir zunächst helfen kann, sind deine Inneren Einstellungen und deine Bereitschaften, um loszulassen. Das bedeutet, dass du anfängst, deine Realität zu akzeptieren und deine Wahrheit.
Welche da wäre:
- akzeptiere, dass die Welt nicht immer gerecht ist
- akzeptiere, dass es in deinem Leben nicht immer so läuft, wie du es dir vorstellst oder wie du es gerne hättest
- akzeptiere, dass du Fehler im Leben gemacht hast und weiterhin machen wirst. Das gehört nun mal dazu.
- erkenne, das loslassen nicht aufgeben oder kapitulieren bedeutet
- akzeptiere, dass Menschen in deiner Umgebung nicht immer so handeln und denken wie du es dir wünschst
- akzeptiere, dass du das Gute in deinem Leben verdient hast
- akzeptiere, das du einen Einfluss auf deine Gefühle und Bedürfnisse hast.
Das sind deine Fähigkeiten, die du akzeptieren musst, um frei zu sein.
Jetzt kommen wir hier an der Stelle zu den 5 wichtigen Tipps, die dir helfen können, loszulassen.
Nimm ein leeres Blatt und teile es in der Mitte mit einem Strich. Setze oben rechts ein + Zeichen und Links ein - Zeichen. Schreibe in die Minus-Spalte, was du verlierst, wenn du loslässt und in die Plus-Spalte, was du gewinnst, wenn du loslässt.
Mach dir klar, dass Gefühle durch deine Gedanken entstehen und dass du die Macht hast, mit anderen Gedanken neue und gute Gefühle in dir zu erzeugen. Erschaffe positive Affirmationen in dir, die dir helfen dich neu auszurichten.
Schreib dir auf ein Blatt folgende Frage auf: "Was wäre das Schlimmste, was mir passieren könnte, wenn ich loslasse?" Jetzt überprüfe die Antworten mit folgenden Fragen:
"Stimmt das?" Kann ich das 100%ig wissen?
Du wirst feststellen, dass du es nicht wissen kannst und das es nur Ängste in deinem Kopf sind und das die meisten davon unbegründet sind.
Das heisst, das du auf keinen Fall mit Menschen zusammen sein solltest, die selber in solchen Situationen wie du stecken. Das hilft dir nicht. Frei nach dem Motto: "Zwei Blinde können sich nicht den Weg zeigen."
Bedeutet, das du dir Menschen suchst (z.B. Selbsthilfe-Gruppen, die es geschafft haben, in schwierigen Situationen loszulassen.
Du kannst dir auch Bücher besorgen über Menschen, die es geschafft haben, ähnliche Situationen zu überstehen.
Wenn du bemerkst, dass du wieder in deine negativen Gedanken verstrickt bist, dann unterbreche deine Gedanken und sage innerlich laut "STOPP", gleichzeitig stellst du dir vor, wie du mit deiner Hand auf den Tisch haust und sagst: "Ich lasse jetzt los."
Loslassen beginnt mit deiner Entscheidung und dem Satz "Ich lasse jetzt los!"
Mach es Dir gemütlich, höre schöne Musik, zünde eine Kerze an, rieche beruhigende Aromaöle und massiere dich.
Öffne Dein Herz mit Yogaübungen, wie "von der Erde zum Himmel", der "wiegenden Palme", der "Kobra" und mit Becken- und Drehposen.
Pranayama Atemübungen wie die Blasebalg-Atmung, den strahlenden Atem und rhythmisches Atmen reinigen und beruhigen den Körper.
Eine sanfte und mühelose Meditation beruhigt den Geist und lässt uns in das Meer der grenzenlosen Möglichkeiten eintauchen.
Entdecke das, was dich lähmt, in dem du schmerzhafte Erlebnisse, „deine schlechten“ Eigenschaften und alles, was dich belastet, erkundest, es aufschreibst und dann anderen mitfühlenden Menschen in einer vertraulichen, verständnisvollen Atmosphäre mitteilst.
Schreiben, tanzen oder die Rolle ausleben ist wie loslassen. Erzählen heilt. Schreibe diese Erlebnisse solange auf und teile sie anderen mit, bis du davon müde wirst oder dich die Geschichten langweilen.
Finde für jedes schmerzhafte Erlebnis und jede „schlechte„ Eigenschaft ein Bild oder einen Gegenstand. Male dieses Bild, erstelle diesen Gegenstand selber oder gehe im Internet oder in Zeitschriften auf Suche.
Gib nicht auf, bis du etwas gefunden hast, das deinen diesbezüglichen Gemütszustand oder die Situation genau darstellt. Tanze den Schmerz. Bewegung erzeugt Gefühle.
Viele schmerzhafte Erlebnisse entstehen dadurch, dass wir uns von anderen Menschen schlecht behandelt fühlen.
Um zu heilen, hilft es, den Menschen, der dich verletzt hat und seine Beweggründe besser zu verstehen. Es mag unfassbar klingen, aber jeder Mensch gibt von seiner Warte aus das Beste.
Werde dir über die körperliche und seelische Gesundheit, das Umfeld und die Lebensumstände dines Peinigers oder deiner Peinigerin klar.
Wie viel Kraft hatte dieser Mensch, liebevoll mit dir umzugehen? Inwieweit war er in der Lage, seine Bedürfnisse zu kommunizieren? Was wollte er kontrollieren und warum? Analysiere dich selbst diesbezüglich und auch deine Mutter und deinen Vater.
Hinter jedem Gefühl steckt ein Gedanke
Was passiert, schmerzt nicht. Nur wie wir darüber denken, schmerzt. Welche Gedanken und Glaubenssätze haben zu dem lähmenden Zustand geführt, der dich daran hindert, noch lebendiger zu sein?
Was ist gut daran?
Jede Eigenschaft oder Verhaltensweise, kann auch ihre guten Seiten und Vorteile haben. Was ein Mensch für „rücksichtslos“ hält, ist für den anderen „authentisch“ oder „spontan“.
Deute jedes deiner schmerzhaften Erlebnisse und „schlechten“ Eigenschaften um, und finde passende Bilder oder Körperbewegungen, die den belebenden Sinn des Erlebnisses und der Eigenschaft herausstellen.
Es gibt spezielle Loslass- und Vergebungsmeditationen, um sich von lähmenden Glaubenssätzen und giftigen Gefühlen zu befreien. Hier ein Beispiel:
Meditiere ein paar Minuten lang und bring dann einen Menschen in dein Bewusstsein, mit dem du eine wichtige Beziehung hast.
Stell dir vor, du schätzt und liebst diesen Menschen, ohne Bedürfnisse oder Erwartungen an ihn zu haben und mit einem weit offenen Herzen des Verständnisses und der Vergebung.
Stell dir nun vor, wie du diesen Menschen noch mehr annehmen kannst mit all seinen angenehmen und weniger angenehmen Seiten. Sich ganzheitlich Ausweiten belebt die Fähigkeit zur bedingungslosen Liebe.
Befreiungsritual
Um die schmerzhaften Erlebnisse in deinem Leben aufzulösen, geh an einen für dich belebenden Ort in der Natur, vielleicht am Wasser, auf einen Berg oder in den Wald.
Nimm den Gegenstand in dein Herz und lade ihn mit den schmerzhaften Gefühlen mehrere Minuten lang auf. Verbrenne dann den Gegenstand, vergrab ihn im Boden oder wirf ihn mit aller Kraft ins Wasser.
Lass deinem Körper und deiner Stimme freien Lauf in der Art und Weise, wie du den Gegenstand loslassen möchtest. Schrei, tanze oder spring herum, wenn du möchtest.
Während der Gegenstand sich auflöst, umkreise diesen mit einer brennenden Kerze und singe ein Befreiungsmantra oder ein anderes Lied nach deiner Wahl.
Wenn du den Gegenstand verbrannt hast, nutze dieses Feuer, um dich zu wärmen oder dir etwas zu essen zu machen.
Vergeben ist heilen
Lade deinen Peiniger oder dein Opfer zu einem heilenden Austausch ein, mach einen gemeinsamen Spaziergang, erzähle deine Geschichte und bitte um Vergebung oder gewähre diese.
Nutze Deine Vergangenheit, lass dich aber nicht von ihr benutzen!
Was hast du aus dieser Erfahrung gelernt? Was ist im Nachhinein gut an diesem schmerzhaften Erlebnis gewesen? Wie kannst du damit anderen helfen?
Melde dich freiwillig, starte eine Organisation, mach eine Spende, schreibe einen Brief, Aufsatz oder ein Buch und erfinde etwas, was Menschen dabei hilft, die schmerzhaften Probleme, die du erlebt hast, zu vermeiden oder davon schneller zu heilen.
Eine konkrete Wiedergutmachung gleicht die Waage des Lebens aus und befreit dich von der Vergangenheit.
Hier ist noch ein spannender Artikel für dich: So baust du geistige und mentale Gesundheit auf.
Unser Mut, loszulassen, bedeutet gleichermaßen, sich auf den Weg zur eigenen Bestimmung zu machen: zu sich zu stehen, seinen eigenen Weg vertrauensvoll zu suchen und zu gehen.
"Nur wer loslassen kann, hat beide Hände frei für einen Neuanfang."
So, das war es von mir über das Thema "Loslassen" und ich wünsche dir für die Zukunft gute Gedanken und das du es schaffst, Vergangenes loszulassen und dadurch zu mehr Glück und Freiheit in deinem Leben findest.
Was sind deine Erfahrungen mit dem "Loslassen"? Du kannst unten einen Kommentar hinterlassen, um deine Erfahrungen mit den anderen Lesern zu teilen.
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Von Herzen
Uwe
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